DIE
ERFINDUNG UND ENTWICKLUNG DES AKKORDEONS
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Aus
dem Buch : Die
Geschichte des Akkordeons in Neuseeland
Das chinesische
Cheng,
das 1777 nach Europa eingeführt wurde, wird allgemein als
das Instrument angesehen, das die Idee, ein Akkordeon zu entwickeln,
auslöste.
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Frühe
Stimmzungen-Instrumente
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Im
Jahre 1821 erfanden Häckel in Wien und kurz nach ihm Buschmann
in Deutschland mundgeblasene Instrumente aus der Familie der Freistimmen-Balginstrumente.
Buschmann fügte ein Jahr später Blasebälge und
eine Knopftastatur hinzu um seine Handaeoline" herzustellen,
die wahrscheinlich der erste klar erkennbare Vorfahre des modernen
Akkordeons ist. 1829 fügte Demian dem Baß weitere Akkorde
zu und patentierte es als ein Akkordeon". Von 1830
an stellten Charles Buffet in Belgien und Fourneax und Busson
in Frankreich ein Akkordeon her, das 10 bis 12 Oberstimmen und
zwei Baßknöpfe hatte. Demian stellte auch eine Sorte
von Akkordeons her die er Handharmonika" nannte. Ein
Lehrheft, gedruckt 1835 von Adolph Müller listete sechs Arten
von Akkordeons auf, alle diatonisch und in den Schlüsseln
C, D oder G.
Es scheint
als hätte das Akkordeon erst ungefähr in den 1850ern
einen vollen, jede Note enthaltenden (chromatischen) Notenbereich
besessen. Wheatstone in England hatte 1829 seine Concertina
erfunden und entwickelte sie über die nächsten Jahrzehnte
weiter, er fügte ihr jedoch keine Klaviertastatur zu. Das
wurde von Busson getan, und er nannte das Resultat: Orgelakkordeon".
1859 hatte dieses eine drei-Oktaven-Tastatur mit Oberstimmen.
Beide, die Wheatstone Concertina von 1844 und das Akkordeon
hatten einen Einheitston, d.h. sie waren nicht diatonisch oder
nur in einer Tonart. Es hat den Anschein,. daß die Entwicklung
und Popularität der Wheatstone Concertina die Akzeptanz
der anderen Arten von Piano Akkordeons in England verlangsamte,
zumindest bis zum 20.Jahrhundert.
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Akkordeon
Hersteller
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Die
Akkordeonherstellung begann in den 1860ern. Viele der großen
Markennamen sind noch heute wohlbekannt. Stahlbässe wurden
von Hohner 1857 in der Trossingener Fabrik eingeführt. Soprani
folgte 1872 in Castelfidardo und Dallape 1876 in Stradella. Zum
Anfang des 20. Jahrhunderts war ein Baßsystem entwickelt
worden, das Noten und Akkorde in ähnlicher Weise wie der
moderne Stradella Bass verwendete.
Die Entwicklung
des modernen Akkordeons setzte sich fort, ständig wurden
ihm Verfeinerungen hinzugefügt und Ende des 19. Jahrhunderts
wurde für eine Reihe von Varianten das Patent angemeldet.
Die Chromatina, entwickelt in Bayern von G. Mirwald hatte vier
Oktaven und Klangregister. Das Autophon, patentiert gelassen
1880 in New York funktionierte automatisch mit Pappstreifen,
mehr oder weniger wie eine Pianola. Das Bandoneon, eine große
viereckige Art von Concertina wurde von Heinrich Band in den
1840ern entwickelt. Es ist noch immer sehr populär in Argentinien
und wird derzeit in Europa immer populärer.
Die Flutina-Polka,
patentiert in 1851 von Busson hatte zwei Register von Stimmzungen.
1854 patentierte Leterne von Paris ein ähnliches Instrument
nur mit einem zweiten Satz Stimmzungen, leicht anders gestimmt
als die erste, das das erste Musette gestimmte Akkordeon wurde.
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Entwicklungen
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Akkordeonisten finden es sicher interessant, daß der Begriff:
Musette" im Wörterbuch der Musikinstrumente
als Oberbegriff für kleine Dudelsäcke definiert ist.
Mehrere Varianten und Modifikationen über die erwähnten
hinaus wurden im 19 Jahrhundert zum Patent angemeldet, das schließt
sogar ein Pedalenakkordeon ein! Die Merkale, die die Jahre überdauert
haben und in modernen Akkordeons beibehalten wurden, machen
es zu einem sehr vielseitigem Instrument. Diese Merkmale ermöglichen
das Spielen von Werken geschriebenen für das Akkordeon
und Transkriptionen von Werken die ursprünglich für
andere Instrumente geschrieben wurden. In den letzten Jahren
ist die Verwendung von MIDI und Elektronik zum wichtigen Bestandteil
in der Akkordeon Entwicklung geworden.
Wie zuvor
erwähnt, hat das heutige Piano Akkordeon seine Wurzeln
in was wir jetzt eine Art von Concertina nennen würden,
mit Knöpfen und einer Klaviertastatur. Das Stradella Bass
System wurde erfunden und besass zwei vertikale Reihen einzelner
Noten und vier vertikale Reihen. Jeder Knopf aktiviert einen
festgelegten Akkord. Dieses wurde das am weitesten verbreitete
Bass System, allgemein bekannt als Stradella Bass"
oder Standard Bass". Es wird fast überall als
eines der besten Lernsysteme aller Instrumente angesehen. Der
Stradella Baß, wenn vereint mit einer Klaviertastatur,
erfordert vom Spieler sich Kenntnisse über die chromatische
Sequenz der Tonlage wie auf der Klaviertastatur als auch über
die Beziehung der Akkorde und über Akkordarten, wie auf
dem Stradella Bass in Quinten arrangiert, anzueignen. Einzelne
Noten und festgelegte Akkorde gleichzeitig zur Verfügung
zu haben macht es unter allen Musikinstrumenten einzigartig.
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Ausdehnung
des Baßbereiches
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Trotz all dieser Verbesserungen hatte das Akkordeon noch immer
gewisse Limitationen, besonders für jene, die Umschreibungen
von Musik geschrieben für Klavier oder Orgel, oder Musik
geschrieben für Akkordeon die mehr als den Bereich einer
Oktave im Baß beanspruchte, spielen wollten. Verschiedene
Veränderungen wurden vorgenommen, einige sogar bis hinein
ins 20. Jahrhundert, die den Baßbereich von einer einzelnen
Oktave auf mehrere Oktaven erweitern. Eine Möglichkeit
das zu erreichen, ist durch die Anfügung einiger Koppler
zu einem Stradella Baß, die jede Oktave um eine Oktave
erhöhen (oder 12 Halbtöne) Mit drei oder vier solcher
Koppler, konnten drei oder vier Oktaven erreicht werden, aber
nur eine Oktave auf einmal.
Einige
weitere Lösungen zu diesen Limitationen wurden in der Akkordeongestaltung
angeboten, auch bekannt als Free Bass oder Converter Bass. Diese
Baßsysteme konvertieren die vorgeformten Akkorde des Stradella
Systems in einzelne Noten auf bestimmten Kopplern oder Schaltern.
Das ermöglicht das Spielen einer Anzahl von Oktaven von
einzelnen Noten gleichzeitig. Das Stradella System kann durch
die Bedienung eines Schalters wieder eingeschaltet werden.
Die beste
Lösung um die Beschränkung auf den Bereich nur einer
Oktave zu umgehen, war eine Converter Akkordeon zu benutzen,
das das Stradella-System in einigen seiner Koppler beibehält
und in anderen zu einzelnen Noten konvertiert. Das macht es
dem Musiker möglich, das Stradella-System zu benutzen,
wenn es von Vorteil ist, und es erlaubt gleichzeitig die Benutzung
eines erweiterten Bereichs von einzelnen Noten wenn nötig.
Es gab mehrere Converter-Systeme, die oft eingesetzt wurden.
Eines davon ist auch unter dem Namen "Stradella Free Bass"
bekannt und hat den Vorteil, daß der Spieler keinen neuen
Fingersatz erlernen muß, um das Instrument zu spielen.
Dieses System kopiert das Noten Arrangement vom Stradella-System
in zwei aufeinanderfolgenden vertikalen Reihen, die die vier
Akkordreihen durch einzelne Noten ersetzen. Jede dieser Reihen
ist eine Oktave höher als die zwei Reihen davor.
Ein alternatives
Free Bass System zu dem eben beschriebenen besitzt eine Arrangement
von einzelnen Noten wenn konvertiert, auch beschrieben als chromatisch.
Dieses System besitzt oft einige Noten mehr im Bass. Das chromatische
System bedarf des Erlernens eines neuen Fingersatzes, zusätzlich
zu dem für den Stradella Baß benutzten. Eine Reihe
von anderen Arrangements für chromatische Free Bass Systeme
sind derzeit in Produktion. Es gibt sehr wenige Akkordeons,
die ausreichend Baßknöpfe (180) besitzen, um beide
Systeme gleichzeitig und ohne Umzuschalten benutzen zu können.
Und die, die produziert wurden, waren auch nicht sehr populär,
das sie zu groß, zu schwer und zu teuer waren.
Neben
mehreren Baß-Alternativen sind zwei Oberstimmen-Tastaturen
erhältlich; die Piano- und die Knopftastatur. Eine Reihe
verschiedener Knopfverteilungen und Musik ist erhältlich
die allen Arten von Akkordeons passen, egal ob Baß- oder
Oberstimmenkonstruktion. Einige Musik paßt möglicherweise
einem bestimmten Typ von Akkordeon besser, und das gilt für
Stimm- und Fingersatz Varianten.
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Stimmen
| Es gibt zwei Hauptmöglichkeiten ein Akkorden zu stimmen:
straight" stimmen und Musette" stimmen.
Die meisten modernen Akkordeons besitzen drei oder vier Sätze
von Oberstimmen-Stimmzungen und vier oder fünf Sätze
von Baß-Stimmzungen; das ermöglicht drei oder vier
Stimmen für jede Note auf der Oberstimmentastatur. Die
gewöhnliche Anordnung für ein vier-Stimmzungen-Instrument
ist zwei Stimmzungen auf vorgeschriebener Tonlage, eine Durchschlagzunge
eine Oktave höher und eine Durchschlagzunge eine Oktave
niedriger. In einem "straight" gestimmten Instrument
sind diese Oktaven Durchschlagzungen fast genau eine Oktave
auseinander gestimmt. Ein Musette gestimmtes Akkordeon hat eine
Durchschlagzunge gestimmt nach festgelegter Tonlage, eine Durchschlagzunge
eine Oktave niedriger und die anderen zwei Durchschlagzungen
sind ein etwas höher und die anderen etwas tiefer zu den
Durchschlagzungen in festgelegter Tonlage gestimmt. Das produziert
den charakteristischen französischen Musette Klang, den
man mit vieler europäischer traditioneller und Volksmusik
verbindet.
Einige
weitere Akkordeon Entwicklungen des 20. Jahrhunderts waren die
Hinzufügung eines fünften Satzes von Stimmzungen zu
der Oberstimmentastatur mit einem Satz eine große Quinte
von den anderen Zungen verschieden gestimmt (ähnlich einem
fünf ein viertel Fußstop auf einer Orgel). Neben
den gewöhnlichen Handschaltern sind einige hinzugefügt
worden die mit dem Kinn des Spieler betätigt werden können
und Schalter sind entwickelt worden, die eine Baßnote
anhalten können bis sie ausgeschaltet werden.
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Elektronik
und MIDI
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Elekronik wurde erstmals Akkordeons vor dem Zweiten Weltkrieg
zugefügt, als einige wenige Akkordeons verkabelt wurden,
so daß sie durch eine elektronische Orgel spielen konnten.
Kurz nach dem Krieg hatten elektronische Akkordeons ihre eigene
Box der elektronischen Klanggenerierung und Verstärker
und Lautsprecher wurden entwickelt. Einige waren nur elektronisch,
und ihr Stimmzungenklang war nicht vorhanden. Andere behielten
konventionelle Stimmzungen bei und fügten elektronisch
verkabelte Tastaturen, einem Verstärker und Lautsprecher
hinzu. Einige Besitzer fügten sehr verfeinerte Klang-Ausrüstung
wie Lesley-Lautsprecher und elektronische Rhythmusmaschinen
hinzu.
Die allerneueste
Entwicklung ist der Zusatz von MIDI zu konventionellen Akkordeons
gewesen. Mit einem Minimum an Modifikation und Gewichtszunahme
können Akkordeons mit MIDI Kontakten ausgestattet werden,
die an den Oberstimmen und Bass Tasten angebracht werden, die
es dann erlauben durch ein MIDI kompatible Klangausrüstung
gespielt zu werden. Das beinhaltet Synthesisers, Orgeln, elektronische
Klangmodule und elektronische Klaviere. So ausgestattet kann
ein Akkordeon genauso vielseitig wie ein Synthesiser werden.
Druckventile sind entwickelt worden, die es den elektronischen
Klängen ermöglichen geändert und vom Blasebalgdruck
kontrolliert zu werden, ähnlich wie die Kontrolle der Stimmzungen,
wo die Lautstärke vom Druck des Blasebalg bestimmt wird.
Das MIDI Akkordeon behält seine Durchschlagzungen und so
bleibt der Akkordeon Klang erhalten, da er entweder mit oder
ohne begleitende elektronische Töne reproduziert werden
kann.
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Die
Zukunft
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Der Klang
und die Akustik konventioneller Akkordeons wird weiterhin verfeinert,
und noch leichteres Material wird für sie benutzt. Es ist
nicht absehbar, wohin das führen wird, aber eines ist sicher,
das heutige und zukünftige Akkordeon wird eine ganze Menge
mehr können als die Modelle des 19. Jahrhunderts, aus denen
es sich entwickelte.
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