Akkordeons Weltweit

Geschichte
DAS AKKORDEON UND SEINE GESCHICHTE
 
Das Cheng

Chinesische Geschichtsbücher gehen bis zur Geburt der Musik selbst zurück, ein Ereignis das vom Buch der Chroniken (Schu-Ching) behauptet wird sich unter der Herrschaft des legendären "Gelben Kaisers", Hunag Ti um das Jahr 3000 vor Christi zugetragen zu haben. Huangs weitere Leistungen schließen die Erfindung von Booten, Geld und religiösen Opfern ein. Es ist überliefert, daß er den Gelehrten Ling Lun zu den westlichen Bergregionen seines Reiches sendete, damit er das Lied des Vogels Phoenix einfing. Ling kam mit dem Cheng zurück und fing so die Musik für die Menschheit ein und tat den ersten Schritt zur Entstehung des Akkordeons.

Das Cheng ist das erste bekannte Instrument das auf einen frei vibrierenden Stimmzungen-Prinzip basiert, das die Basis der Tonerzeugung in einem Akkordeon ist. Geformt dem Phoenix zu ähneln hatte das Cheng zwischen 13 und 24 Bambuspfeifen, einen kleinen Flaschenkürbis der als Resonanzkasten und Windkammer wirkte und ein Mundstück. Andere Instrumente die frei vibrierende Stimmzungen benutzten wurden von den alten Ägyptern und Griechen entwickelt und wurden in vielen Religionen beschrieben.

 

Entwicklung von Stimmzungen-Instrumenten

Nach Jahrhunderten der Benutzung so gut wie unverändert zog das Cheng die Aufmerksamkeit europäischer Musiker und Handwerker auf sich, nachdem es um 1770 nach Rußland gebracht worden war. Die Behauptung, daß das die Einführung des Prinzips der frei vibrierenden Stimmzungen nach Europa war, ist umstritten. Unter früheren Gestaltungsvariationen des Instrumentes war das "portative"das im 12. und 13. Jahrhundert in England sehr verbreitet war. Das "portative" bestand aus einer kleinen Tastatur, Blasebälgen und Stimmzungen und wurde am Spieler mit Hilfe von Riemen befestigt . Das "Regal", später auch das "Bible Regal" genannt, wegen seiner weitverbreiteten Benutzung in Kirchen war der nächste Schritt in Richtung Akkordeon. Es besaß eine Tastatur, ein oder zwei Blasebälge und anders als das Akkordeon und andere offene Stimmzungen-Instrumente, besaß es Stimmzungen die denen einer Oboe ähneln. Dieses Instrument wurde am Ende unpopulär, da es die Tendenz hatte sich zu leicht zu verstimmen. Es wurde häufig zur Begleitung von Madrigalsängern zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert benutzt.

 

Frühe Pioniere

Dem Instrumentenmacher Cyrillus Damian aus Wien wurde oft die Kreation des ersten richtigen Akkordeons zugeschrieben. Er war der Erste, der ein Instrument dieses Namens zum Patent anmeldete, nachdem er eine königliche Schirmherrschaft für seine Erfindung 1829 erhalten hatte. Damians Gestaltung besaß zwei bis vier Baßtasten, die Akkorde im Bereich von einer Oktave produzierten. Das erste richtige Akkordeon tauchte jedoch 1822 in Deutschland auf, als ein deutscher Instrumentenmacher namens Christian Friedrich Buschmann (1775-1832) einige erweiternde Blasebälge an eine kleine, tragbare Tastatur anbrachte die frei vibrierende Stimmzungen in sich hatte. Er nannte es die "Hand-aeoline" und verbreitete seinen Ruhm indem er 1828 Berlin verließ und mit dem Instrument auf Tournee ging.

Es gab eine große Anzahl verschiedener frei vibrierender Stimmzungen-Instrumente, die Anfang 1800 entwickelt wurden. Einige von ihnen sind auch heute noch sehr bekannt. Sir Charles Wheatstone (1802-1875) wurde mit der britischen Patent Nummer 5803 für seine Concertina 1982 ausgezeichnet. Heinrich Band (1821-1860) aus Krefeld, Deutschland, erfand 1840 das Bandoneon. Dieses viereckige Instrument wird gespielt indem man Fingerknöpfe bedient und ist sehr populär mit argentinischen Tango Bands. Im selben Jahr vollendete Alexandre Debain sein Harmonium in Paris. In dieser pfeifenlosen Orgel (oft gefundem in Kirchen und Haushalten bis zum Advent der elektrischen Orgeln in den 1930igern) wird Luft durch Stimmzungen-Blöcke durch die Betätigung von fußpedalbetriebenen Blasebälgen geblasen. In einigen früheren Modellen wurde eine zweite Person benötigt um Luft durch die Blasebälge an der Rückseite der Tastatur ins Instrument zu pumpen.

 

Frühe Literatur

Als der Ruhm des Akkordeons wuchs, so wuchs natürlich auch die Nachfrage für Anleitungen und Handbücher. Das erste solche Lehrbuch, das sowohl Originalmusik als auch Arrangements bekannter Stücke enthielt wurde von A. Reisner geschrieben und 1832 in Paris veröffentlicht. Eine weitere Lehrheftausgabe, Pichenots Methode pour l' accordeon, erschien später im selben Jahr. Adolph Müller veröffentlichte 1834 sein Einführungsbuch in Wien, und seitdem hat der Musikmarkt eine Flut ähnlicher Programme ausgehalten, mit rund 30 Titeln allein in den 1860ern veröffentlicht.

 

Weitere Instrumentenentwicklung

In der Zwischenzeit, von 1830 an, setzte sich die Entwicklung des Akkordeon mit beschleunigter Geschwindigkeit fort. Noch immer gab es wichtige Unterschiede zwischen den Instrumenten dieser Ära und denen der heutigen Zeit. Zum ersten hatten frühere Akkordeons keine Schulterriemen die es dem Spieler erlauben das Instrument nah am Körper zu halten. Die älteren Modelle wurden gespielt indem man den rechten Daumen, den kleinen Finger und machmal den Ringfinger der rechten Hand unter die Oberstimmentastatur legt, und daher nur die übrigen zwei Finger zum Spielen und um die Tasten zu bedienen frei hat. Der Daumen der linken Hand wurde ebenfalls unter dem Instrument gehalten um es einen festen Halt zu geben so blieb nur der Zeigefinger und der kleine Finger zum Spielen übrig. Die meisten Spieler heutzutage tragen doppelte Riemen, obwohl einfach-Riemen Akkordeons, die die Tastatur in einem weniger aufrechtem Winkel halten, sehr populär in Rußland sind.

Frühe Akkordeons wie das Bandoneon und die Harmonika produzierten verschiedene Töne beim Zusammendrücken und Auseinanderziehen der Blasebälge. D.h. wenn die C-Taste gedrückt wurde um diese Note beim Öffnen der Blasebälge zu erzeugen, war es möglich daß beim Schließen der Blasebälge diese Note als D erklang. Diese Instrumente werden als diatonisch bezeichnet und die Tonhöhe der Noten wird von der Plazierung der Tasten und der Stimmzungen auf dem Instrument vom Erbauer bestimmt.

Das chromatische Akkordeon, das die gleichen Noten beim Auseinanderziehen wie beim Zusammendrücken produziert, kam 1850 in Benutzung als der Akkordeonist Walter verlangte, das ein auf ihn zugeschnittenes Modell speziell gefertigt würde. Sein Modell hatte auch 12 Baßknöpfe angeordnet, so daß alle 12 Tastenvorzeichnungen untergebracht werden konnten.

Eine interessante Entwicklung dieser Periode war das Auftauchen des später als Schrammel-Akkordeon bekanntwerdenden Modells, erstmalig benutzt 1877 in einem Quartett bestehend aus einem Akkordeon, zwei Violinen und Basso Gitarre. Das Schrammel Akkordeon hatte 52 Oberstimmenknöpfe, die in drei Reihen angebracht waren und die die gleichen Noten produzierten und 12 Bässe, die verschiedene Noten beim Ziehen und Zusammendrücken der Blasebälge produzierten. Dieses Modell wurde häufig auf Wiener Treffen benutzt und kann noch heute gehört werden, aber seine Popularität ist beschränkt, da es eine sehr kleine Notenspanne hat und es sehr schwer zu spielen und zu erlernen ist.

Es scheint klar, daß zu dieser Zeit das Akkordeon als eine Art tragbare Orgel gesehen wurde. Pfeifenorgeln waren natürlich sehr entwicklelt zu diesem Zeitpunkt, mit Tönen produziert durch Holz oder Metallpfeifen mit offenen Enden mit Längen bis zu acht Fuß (für das tiefste C dann im Tonbereich des Instrumentes) in Länge und mit seinen eigenen frei vibrierenden Stimmzungen, gesetzt in einen Messingteller. Diese Gestaltung wurde in das Akkordeon der Ära eingearbeitet, mit mehreren Messing oder Stahl-Stimmzungen eingebettet in einen langen hölzernen Block in einer etwas vereinfachten Version des modernen Akkordeon Designs.

 

Das Moderne Akkordeon

Als das erste Piano Akkordeon, oder das erste Akkordeon das eine Tastatur, wie die des Klaviers aufwies 1863 in Wien hergestellt wurde, sahen es viele Künstler als Mittel sich, in gewisser Weise zu befreien, von ihren großen und unflexiblen Wänden aus Pfeifen, die sie beschränkt hatten. Wie beim modernen Akkordeon waren die Tasten viel kleiner als die des Klaviers, und waren an den Enden gerundet, um ein schnelleres Spielen zu ermöglichen. Gestaltungs-Wünsche von Musikern halfen die Gestalt und Form des Akkordeontastatur in den darauffolgenden Jahren noch mehr zu verbessern. Einer dieser Künstler, Pietro Deiro, brachte sein maßgefertigtes Akkordeon in die Vereinigten Staaten und dank eines erfolgreichen New York Konzerts am Washington Square Theater 1909, verdiente sich seinen Ruf als der Vater des Akkordeonspiels.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts begannen die führenden Akkordeonhersteller ihre Produktion zu erhöhen und dank des Druckes von professionellen Spielern einigten sich die Hersteller auf eine Standard-Größe und -Form für das Instrument, mit 19.5 Inch der vereinbarten Länge für eine Tastatur mit 41 Noten. Eine Firma im speziellen brachte es fertig eine solide Spalte in der Industrie Hierarchie für sich zu reservieren. Es ist allgemein akzeptiert, daß Matthias Hohner (1833-1902) das gleiche für das Akkordeon war wie Henry Ford für das Automobil. Er war eine Geschäftsfigur, die das Produkt einer großen Zahl von Menschen zu erschwinglichen Preisen zugänglich machte. Ursprünglich ein Uhrmacher in Trossingen, Deutschland, hatte Hohner 1857 angefangen, Akkordeons in seiner Werkstatt zu bauen, und ungefähr 20 Jahre nach seinem Tod war der Betrieb, den er gegründet hatte, ein Massenhersteller von Akkordeons.

 

Die weltweite Auswirkung

Heute ist das Akkordeon wirklich ein weltweites Phenomen. Es gibt mehrere Hersteller guter Akkordeons in den USA, aber deren Produktion ist klein im Vergleich zu ihren europäischen Konkurenten. Große Hersteller befinden sich heute in Deutschland, Frankreich und der Russland, wo das Bajan, ein Akkordeon mit einer Knopftastatur häufig gespielt wird. Aber die allergrößten Firmen sind in Italien. Um 75% der dortgebauten Instrumente werden in die ganze Welt exportiert. Eine Firma: Scandali, Tochterfirma von Farfisa hat besonders gute Geschäftsverbindungen mit Rußland und den ehemaligen Sowjetrepubliken. Das Instrument wird auch in China in großer Anzahl gebaut, es gibt dort zwei große Herstellerfirmen.

 

Aufführung und Komponisten der letzten Zeit

Mit all diesen Verbesserungen ist es nicht verwunderlich, daß die Qualität der Aufführungen sich in den letzten Jahren erhöht hat. Musik für Klavier, Celeste, Harpsichord, Harmonium und Orgel kann nun auf dem Free Bass Akkordeon gespielt werden ohne einen einzigen Ton in den Noten ändern zu müssen, dank der größeren Freiheiten, die der linken Hand erlaubt sind. Es gibt ein beträchtliches Repertoir von Werken speziell geschrieben für das Akkordeon von Komponisten wie Tchaikovsky, Berg, Paul Creston, Henry Cowell, Walter Riegger, Alan Hovhaness, Tito Guidotti,Lukas Foss, James Nightingale, William Schimmel, Ole Schmidt, Tjoborn Lundquist, Hugo Hermann, Richard Rodney, Bennett Douglas Ward, Wolfgang Jacobi, Nicolas Tchaikin und vielen anderen. Neue Werke werden vom "American Accordionists' Association", der Zunft der Akkordeonlehrer und anderen Organisationen in Auftrag gegeben.

Colleges und Universtitäten in den USA nehmen nun auch Musikstudenten an die als Hauptfach Akkordeon belegen wollen, ein Fakt der die Legitimität des Instrumentes in der klassischen Musik reflektiert. Es wurde auf der Konzertbühne am Lincoln Center, Carnegie Hall und den Albert und Festival Halls in England gesehen, und ist als Solo Instrument in der New Yorker Philharmonie, dem Boston Pops Orchester, dem Philadelphia Orchester, dem Neuseeländischen Symphony Orchester und dem Königlichen Philharmonischem Orchester von London erschienen.

Das Akkordeon hat sich auch seinen Weg in die populäre Musik gebahnt. The Beatles, Billy Joel, Neil Diamond, die Rolling Stones, Emerson, Lake & Palmer, Jimmy Webb, die Beach Boys, Bob Dylon und eine Menge anderer Künstler haben das Akkordeon auf Platten oder auf der Bühne benutzt. Es hat sich als Solo Instrument bewehrt und passt gut zur Klarinette, Saxophon und der Flöte. Die Jazz Welt hat solch großartige Akkordeonisten wie Art Van Damme, Mat Matthews, Tommy Gumina, Leon Sash, Ernie Felice, Angelo di Pippo und Jack Emblow gesehen.

 




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