Ich hatte
mein Instrument schon etwa sechs Jahre gespielt, als ich die
bewußte Entscheidung traf, NICHT wie jeder andere beliebige
Akkordeonspieler zu klingen, und so begann ich, mit den Möglichkeiten,
die dieses Instrument bietet, zu experimentieren. Als erstes
entdeckte ich, daß ES ATMET!!"... was bedeutete,
daß es auch flüstern oder schreien, husten oder stammeln,
kichern oder heulen konnte, und es konnte den Ton länger
halten als jeder Mensch oder jedes Blasinstrument...(Also, warum
werden wir als zweite Klasse Musiker behandelt?) Laßt
uns noch einige andere Vorteile unseres geliebten Instrumentes
ins Auge fassen:
- Keyboard
Geschwindigkeit; probiere den schnellsten Lauf auf Klavier,
Orgel oder Gitarre aus ... erinnert es einen nicht an Stepptanz
in Gummistiefeln?
- Konvektionsangefertigte
Stradella Baßseiten; alle logisch aufbaut und in sich
selbständig was Rhythmus und Klangtiefe angeht.
- Tragfähigkeit;
hey! Ich ziehe für den Lebensunterhalt durchs Restaurant...Ich
habe ein Duo am Freitag ersetzt, ein Streicherquartett am
Samstag und andere musikalische Aktivitäten in der restlichen
Woche, und das nicht weil ich besser als sie bin, oder billiger
- nein - Ich mische mich unter die Gäste, necke und unterhalte
sie, und lasse sie länger essen und trinken als sie ursprünglich
vorhatten, frage sie nach ihren Musikwünschen (Du weißt
es....Du summst es...Ich werde es spielen) und während
alledem nehme ich keinen geldeinbringenden Tischplatz weg!!!
- Lautstärke...so
gerade das lauteste selbständige Musikinstrument im Umlauf
- Also,
wir spielen ein Instrument mit einem immensen Potential, vielleicht
ist es unser eigenes Potential und unsere Einstellungen die
wir entwickeln müssen.
EINFACHE DINGE AMÜSIEREN KLEINE GEISTER
Denk daran, wenn wir vor einem großen unerfahrenem Publikum
spielen, dann sind sie Akkordeon Simpletons" and haben
eine von den Medien eingegebende Ignoranz und Vorurteile gegenüber
dem SCHIFFERKLAVIER". Versuche etwas zu spielen das
sie kennen. Spiele es gut und sie werden 60% Dir und 40% dafür
applaudieren, daß sie die Melodie wiedererkennen....dann
überrasche sie mit Deinem Technik" Zeug!
WENIGER
IST MEHR
Nehme eine Melodie - vereinfache sie - reduziere sie auf das
Wesentliche - spiele sie indem Du auf Ähnlichkeiten zu
anderen Melodien achtest - versuche vielleicht sogar von einer
Melodie zur anderen hinüberzugleiten. Hier ist ein Beispiel..."What
a wonderful world" wenn vereinfacht, wird zu Baa-baa
black sheep" oder Twinkle-Twinkle little star"
MEHR
IST WENIGER
Besorge Dir Musikstücke mit Gitarrakkorden und spiele diese
Akkorde indem Du die Elemente, die die linke Hand nicht spielen
kann, auf die rechte Hand überträgst...versuche gleichzeitig
Deinen kleinen Finger und/oder vierten Finger freizuhalten,
um die Melodie zu führen. Du wirst eine neue und aufregende
Tiefe des Klangs erfahren, besonders wenn die Finger/Daumen,
die Du zur Unterstützung des Baßakkords verwendest,
sich in Übereinstimmung mit dem Baßrhythmus befinden.
NOTEN
ÜBERGEHEN
Wahrscheinlich wirst Du diese im Augenblick Fehler"
nennen... aber ziehe folgendes in Betracht: Nur zwei von den
zwölf Noten, die dir zur Verfügung stehen, werden
falsch klingen und auch nur dann, wenn Du auf ihnen verweilst...drei
andere mögen seltsam klingen, und daß auch nur wenn
Du sie nicht sofort kompensierst indem Du:
- sie
in der selben Abfolge wieder spielst
- sie
wie Noten zur Verzierung spielst
- sie
in Jazzakkorde verwandelst
- ein
Kind im Publikum durchdringend anblickst
NOTEN
BIEGEN
Das ist etwas, was wir eigentlich nicht tun können...außer
manchmal mit einem niedrigen Gerätestecker (Coupler) wenn
wir den Blasebalg auf drücken.... es ist ziemlich schwierig,
den Grad des Biegens zu kontrollieren. Deshalb ziehe ich es
vor, Verziehrungsnoten vor der Note zu spielen auf der ich eigentlich
enden möchte. Versuche den Blasebalgdruck schon während
den vorausgehenden Noten zu erhöhen und dann ummph"
in die Hauptnote hinein... nehmen wir einmal an, Du willst hinauf
zum biegen...spiele Bflach (sanft) - B (lauter) bleibe auf B
hängen während Du schon C anschlägst und laß
den Blasebalg gleichzeitig anschwellen...Wenn Du einen Übungsraum
mit einem guten Schall"effekt hast (wie in einem
großen leeren Raum) wirst Du den Unterschied schneller
hören, und Du wirst motiviert sein, weiter zu experimentieren.
LASS
DEN RAUM FÜR DICH ARBEITEN
Jeder Platz an dem Du aufführst hat seine eigene einzigartigen
Ambiente... je kleiner der Raum ist oder je mehr Teppich oder
Stoff sich dort befindet um so unmittelbarer wird der Klang
sein...verwende Deine doppelten Zungenschläge auf Tripel
und versuche, den Klang über das Publikum hinweg zu führen.
In einem großen Raum mit Schall oder Echo ziele auf die
hintere Wand mit langsameren Passagen und auf die Seiten mit
schnelleren... probiere ein paar Stops" aus und laß
die Wände, sie Dir wieder zutragen...laute Kaskadenartige
arpeggios klingen umwerfend von der hinteren Wand zurückgeworfen.
VIBRATO
TREMELO JELLO
Probiere verschiedene Techniken aus während Du eine Note
oder einen Akkord hältst,
- Schüttle
Dein Handgelenk auf den Daumen und kleinen Finger konzentriert.
- Spanne
Deinen ganzen Arm an, bis er beginnt zu vibrieren.
- Laß
Dein Kinn oben auf dem Akkordeon ruhen und Deinen Kopf vibrieren.
- Während
Du den Blasebalg herausziehst, winde Deinen Körper und
rechten Arm in einer schaukelnden oder sägenden Bewegung.
- Stehe
auf dem flachen ganzen linken Fuß, hebe Deine rechte
Ferse und lege Dein ganzes Gewicht auf die Zehen - dann bringe
Dein Bein zum Schlottern, indem Du das Knie als Pendel benutzt.
Habe ich
gesagt, daß es einfach sein wird??.
ANDERE
KLÄNGE NACHAHMEN
Es gibt einige Dinge, die ein Akkordeon so gekonnt nacheifern
oder nachmachen kann, daß Leute ausrufen Wow, Ich
wußte nicht, daß ein Akkordeon auf diese Weise klingen
kann!"
Zug, Blues
Harfe, Sirene, Elektrische Guitarre, Panflöte, Mandoline,
Glenn Millers Band, Dixie Band, Dudelsack, Pfeife, jedes andere
Blasinstrument... Und wahrscheinlich noch viel, viel mehr!!!!!!!!!!!!!!!!!
GENIESSE
WAS DU TUST
Wenn Andere den Eindruck bekommen, daß Du Spaß hast, dann werden
sie von Deiner Begeisterung mitgerissen und überwinden vielleicht
sogar jegliche kleinliche Einstellungen, die sie aufgrund schlechter
Akkordeonspieler in der Vergangenheit entwickelten. Hey, ich
habe einen Onkel in seinen späten 70ger Jahren, der in meiner
Familie als „Windy" bekannt ist weil er immer so laut und schlecht
Schifferklavier spielt....also, jetzt weißt Du warum ich mit
meinen Leuten ein Jahr lang herumstritt, bevor sie mir ein Akkordeon
kauften.
DAS
LETZTE WORT
Entwickle eine Profimäßige Einstellung zu Deinem Handwerk...denk
daran, jede Übung als Aufführung anzusehen und jede Aufführung
als Konzert. Und vergiß nicht; ein Profi ist Jemand, der ihr/sein
Bestes gibt auch wenn Sie/Er sich nicht danach fühlt.
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