Die Kritik der folgenden drei CDs wurde von dem bekannten intalienischen
Musikkritiker und Kulturdirektor von Castelfidardo Maestro Paolo
Picchio verfasst.
ELINA
LESKELÄ
- Stücke
von Holboe, Scarlatti, Jacobi, Zubitzki, Schmidt, Jokinen,
Rechberger, Wesseman. Dauer 61.19
- Vertrieb :
CordAria - Hindenburgstrasse 8 - 30175 Hannover - Deutschland
Eine neue
CD von der finnischen Akkordeonistin Elina Leskelä produziert
aufgrund ihres Erfolges im Wettbewerb "Hugo Hermann", abgehalten
in Witten (Deutschland), 1994. Diese CD enthält einen grossen
Teil von ihrem im Wettbewerb vorgetragenen Programm sowie einige
Stücke von finnischen Komponisten, davon 2 Kompositionen für 2
Akkordeons aufgenommen mit Marjut Tynkkynen. Die 31jährige Leskelä
studierte Akkordeon an der Akkademie Sibelius unter der Leitung
von Matti Rantanen und Heidi Velamo und unterrichtet nun selbst
am Konservatorium von Lahti und Härvenpää. Sie besitzt nicht die
atemberaubende Technik wie einige von den grössten "Wettbewerbteilnehmern",
aber ihre Gelassenheit in der Interpretation gibt ihr die Eigenschaft
jedes ihrer Stücke auf brillante Art und Weise vorzutragen wie
die Sonate von Holmboe und Jacobi (und auch Scarlatti).
ALFRED
MELCHIAR
"Acco
Music"
- Stücke
von Urbanner, Krenek, Freudenthaler, Marez Oyens, Sulzer,
Arànyi-Aschner, Weiss, Piazzolla, Rodrige. Dauer 83.05
- Vertrieb :
Extraplatte GmbH, Postfach 2/A-1094 Wien, Österreich
Der Österreicher
Alfred Melchiar studierte an der Akkademie "Chopin" in Warschau
unter Lech Puchnowski um sich dann unter Ellegaard, Lips, Moser
und anderen zu perfektionieren. Seit 1980 unterrichtet er am
Konservatorium "Bruckner" in Linz. In den letzten Jahren begann
Melchiar mit einer ausführlichen Arbeit zur Integrierung des
Akkordeons in der zeitgenössischen österreichischen Musik. Besonders
hervorzuheben in diesen Arbeiten ( alle komponiert in den Jahren
1984-1993) ist, dass sie (grösstenteils) nicht nur für das Akkordeon
geschrieben sind, sonder für interessante Formationen der Kammermusik
mit Oboe, Vibraphon, Glockenspiel, Kniegeige, Alt-Saxophon und
Bassgeige. Die Produktion von Kammermusik ist ein unvermeidbarer
Weg zur Integrierung des Akkordeons in der Welt der anspruchsvollen
Musik. Eine sehr kompakte Interpretation, die manchmal durch
den Versuch sich zu sehr an die Partitur zu halten etwas beeinträchtigt
wird.
3 Solostücke
heben sich besonders von der restlichen Linie ab. Das erste
Stück ist ein Auszug von "Acco Music Op.225" von Ernst Krenek
in welchem die Probleme in der Niederschrift der Partitur bestätigt
werden; das zweite ist ein Arrangement für Solo-Akkordeon "Contrabajeando"
(Tango für 4 Hände geschrieben von Piazzolla und Anibal Troilo)
welches den Grundsatz bekräftigt, dass Piazzollas Musik absolut
poli-instrumental ist und Soloversionen dadurch einen fehlenden
Teil vorweisen ; das dritte ist eine Abschrift von einem "Moto
perpetuo" (... und noch eine...) von Joaquin Rodrigo welches
Melchiar in Anwesenheit des spanischen Komponisten vorgetragen
haben soll und auch als überzeugender Version bekannt ist.
RICHARD
GALLIANO
"New
York Tango"
- Stücke
von Piazzolla, Galliano, Pastorius. Dauer 50.35
- Vertrieb :
In allen Musikgeschäften
Musikrichtung
Jazz mit der CD "New York Tango" von dem berühmtesten Akkordeonisten
der Welt : Richard Galliano. Mit Sicherheit eine gute CD welche
neben dem berühmten französichen Künstler auch noch den Gitarristen
Bireli Lagrene, den Schlagzeuger Al Foster und am Bass Georg
Mraz vorweisen kann. Alle Stücke mit Ausnahme des ersten ("Vuelvo
al Sur" von Piazzolla) und des letzten ("Three views of a secret"
von Pastorius). Besonders ist die Auswahl des ersten Stückes
hervorzuheben, welches den grossen Nachteil bestätigt, dass
aus dem reichhaltigen Repertoir von Piazzollas Musik immer wieder
nur die 6 oder 7 bekanntesten Titel interpretiert werden, obwohl
noch viele andere zu ergründen wären. Galliano beweist hiermit,
wie gut er das bisher noch wenig bekanntere Stück zu interpretieren
weiss. Eine CD von höchster Tonqualität, aber etwas weniger
Originalität und Tendenz für das Neue. Von den 9 von Richard
Galliano geschriebenen Stücken gibt es einige die sicherlich
als Evergreens verbleiben werden, darunter die Titel "Fourire"
und "Perla", "New Musette" (unglaublich was aus einem Walzer
gemacht werden kann) ; nach dem ersten Lauschen zur Musik von
"New York Tango" und "Blue Day" wird Ihnen diese mit Sicherheit
für gut eine Woche nicht aus dem Kopf gehen.
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